Zahlen und Fakten
Die Anlagen
Die Anlagen
Es sind vier Windenergieanlagen des Typs Enercon E-138 geplant. Dieser Anlagentyp, ist ausgereift und wurde bereits vielfach eingesetzt. Die Windenergieanlagen sind für die Installation an Land optimiert und für entsprechende Windverhältnisse, wie in unserer Region, ausgelegt. Die Stromproduktion beginnt bereits ab einer Windgeschwindigkeit von 2 m/s.
Enercon E-138 EP3 E3 | |
---|---|
Gesamthöhe | 200 m |
Nabenhöhe | 131 m |
Rotordurchmesser | 138.25 m |
Leistung | 4.26 MW |
Die kombinierte Leistung der vier Anlagen beträgt über 17 MW. Diese bewährten Anlagen sind nach dem neusten Stand der Technik ausgerüstet, um Störungen zu identifizieren und Ausfälle zu verhindern. Obwohl ein Brand von Windenergieanlagen äusserst selten vorkommt, sind alle Anlagen mit einer automatischen Löschanlage ausgestattet, um auch dieses Eventualrisiko zu eliminieren. Zudem verfügen die Anlagen über eine Rotorblattheizung zur Vermeidung von Eisbildung und Stromproduktionssteigerung im Winter.
Wind
Umfassende Windessungen (LiDAR und Messmast) auf dem Chroobach und dem Schienerberg haben ein hohes Windpotenzial von durchschnittlich 5.7 m/s auf Nabenhöhe ergeben. Gemäss dem Windatlas Schweiz ist der Chroobach einer der Standorte mit dem grössten Windpotenzial im Kanton Schaffhausen mit einer durchschnittlichen Windgeschwindigkeit von 5.9 m/s auf 125 m über Grund. Unter diesen Rahmenbedingungen und nach Berücksichtigung aller Abschaltzeiten, insbesondere jener zum Schutz von Vögeln und Fledermäusen, wird ein jährlicher Stromproduktionsertrag von 27 bis 30 Millionen kWh prognostiziert. Dies deckt den Strombedarf von über 9000 Haushalten ab. Diese grossen Strommengen werden vor allem im Winter erzeugt, was unsere Energieknappheit im Winter minimiert und eine ideale und unverzichtbare Ergänzung zu Solaranlagen darstellt.
Schall
Windenergieanlagen erzeugen Geräusche, welche aber zu keiner Zeit die gesetzlichen Grenzwerte in der Schweiz überschreiten. Die Schallemissionen werden durch technische Massnahmen (Trailing Edge Serrations) vermindert und die Anlagen verfügen über einen geräuschreduzierten Modus. Da die erzeugten Geräusche von Windenergieanlagen stark von der Windgeschwindigkeit abhängen und die lautesten Geräusche bei sehr hohen Windgeschwindigkeiten auftreten, liegen die durchschnittlichen Schallimmissionen weit unter den Grenzwerten.
Weitere Infos im Kapitel Schall.
Schatten
Je nach Wetterbedingungen können Windenergieanlagen einen bewegten Schattenwurf erzeugen. Anders als in Deutschland gibt es in der Schweiz keine gesetzlichen Grenzwerte für den Schattenwurf. Daher werden Richtlinien angewendet, die an die deutsche Gesetzgebung angelehnt sind. Diese Richtwerte können überall eingehalten werden. Zudem besteht die Möglichkeit, mit einer automatischen Abschaltvorrichtung den bewegten Schattenwurf für nahegelegene Gebäude zu minimieren.
Weitere Infos im Kapitel Schattenwurf.
Recycling
Nach einer Betriebsphase von 20 – 25 Jahren werden die Anlagen abgebaut und andernorts weiterverwendet oder recycelt. Circa 90% einer Windenergieanlagen können derzeit recycelt werden, was vergleichbar mit der Recyclingquote von Pet/Alu/Glas/Haushaltsplastik/Papier ist. Selbst für die anspruchsvollere Rezyklierung der Glasfaserverbundwerkstoffe der Rotoren gibt es bereits erste vielversprechende Pilotprojekte.
Der Standort
Der Standort
Für jede Anlage müssen ungefähr 7'300 m2 Waldfläche gerodet werden, was gesamthaft rund 30'000 m2 entspricht. Grosse Teile dieser Fläche können nach Abschluss der Bauphase renaturiert, aufgeforstet oder mit Sträuchern bepflanzt, werden, sodass lediglich ungefähr 1’700 m2 je Anlage als Kiesplatz bestehen bleiben. Trotz Aufforstung und Renaturierung zählen diese Flächen gemäss Zonenordnung nicht mehr als Wald. Entsprechend wird an anderen Standorten in der Umgebung Realersatz (Aufforstung neuer Waldfläche) im Umfang von 31'000 m2 geleistet. Neben der Aufforstung werden weitere Massnahmen zur Aufwertung und Schaffung von Lebensräumen umgesetzt, um lokale Ökosysteme, die Biodiversität und verschiedenen Tierarten zu fördern. Alle diese Massnahmen werden lokal umgesetzt und bereichern die Region.
Das Fundament der Anlagen hat einen Durchmesser von 21 – 23 m und eine Mächtigkeit (Tiefe) von ca. 3.5 m. Der genaue Aufbau der Fundamente variiert zwischen den Anlagen, da dies abhängig ist von der Bodenbeschaffenheit. Für den Bau der vier Fundamente werden ungefähr 500 Lastwagenfahrten erforderlich sein, um den benötigten Beton und Armierungsstahl anzuliefern.
Für die Anlieferung der Bauteile der vier Windenergieanlagen sind zwischen 200 und 250 Fahrten erforderlich. Einige dieser Komponenten müssen mit Spezialtransportern angeliefert werden, wodurch in Einzelfällen auch nächtlich Anlieferungen notwendig sein können. Zudem ist mit ca. 40 Anlieferungen für die Einzelteile des Kranes zur Montage der Windenergieanlage zu rechnen. Der grösste Anteil der Lastwagenfahrten entfällt jedoch auf die Ertüchtigung der Zuwegung und die damit verbundenen Strassenarbeiten. Ungefähr 1'300 Fahrten werden dafür benötigt. Insgesamt werden es ca. 2'150 Fahrten sein. Über die geplanten Arbeitstage verteilt fallen rund 22 Fahrten pro Tag an.
Insgesammt wird die Bauphase inklusive Inbetriebnahme rund 15 Monate dauern. Zuerst werden die Zuwegung ertüchtigt und die Montageflächen gebaut. Anschliessend werden die Fundamente gebaut, was sich über einige Wochen erstreckt, gefolgt von einer Trocknungsphase von einigen Monaten bis die Fundamente belastbar sind. Die Anlieferung und Montage der Komponenten der Windenergieanlagen erfolgt innerhalb von 1 bis 2 Monaten. Zuletzt folgt die Inbetriebnahme und die Terraingestaltung und Renaturierung der Montageflächen.
Erschliessung
Erschliessung
Die Strasse
Für die Erschliessung des Projektgebiets können grösstenteils bereits vorhandene Strassen genutzt werden, da viele Strassen für die forstwirtschaftliche Nutzung des Waldes vorhanden sind. Dies stellt ein weiterer Grund dar, weshalb der Chroobach ein passender Standort für Windenergieanlagen ist. Lediglich bei den Höfen um Oberwald muss ein neuer Strassenabschnitt mit einer Länge von 130 m gebaut werden.
Strassenaufbau
Die Strasse muss für die Befahrung mit Schwertransportern auf grossen Abschnitten verstärkt werden. Dafür wird die Strasse mit einem angepassten Aufbau (dicker für eine höhere Traglast) saniert. Die Strassenoberfläche bleibt jedoch Schotter. Zudem müssen Teile der Strasse auf eine Breite von 4 bis 4.5 m ausgebaut werden, was einer Verbreiterung von 0.5 bis 1 m entspricht.
Kurvenausbau
Neben der Verstärkung der Strassen, werden einzelne Kurven ausgebaut, um den Transport langer Bauteile zu ermöglichen. Wenn möglich, kommen temporäre Lösungen, wie Stahlplatten oder Baggermatten, zur Anwendung. In Einzelfällen müssen die Kurveninnenseiten ausgebaut und ein ausreichender Überschwenkbereich geschaffen werden. In solchen Fällen können Rodungen anfallen, welche ebenfalls kompensiert werden.
Die Verbesserung der Strasseninfrastruktur hat auch viele Vorteile für die Bevölkerung. Oftmals ist bei Waldstrassen unklar, wer für den Strassenunterhalt zuständig ist, wodurch die Strassenbeschaffenheit leidet. Nach dem Bau der Windenergieanlagen werden die Strassen regelmässig gewartet und instandgehalten. Somit werden in Zukunft qualitativ hochwertige Strassen für die Forstwirtschaft, Anwohnende und Freizeitbesuchende (gemäss bestehender Verkehrsführung) vorhanden sein.
Der Netzanschluss
Der Anschluss ans Stromnetz erfolgt am Unterwerk in der Gemeinde Hemishofen. Da auf dem deutschen Schienerberg verschiedene grossflächige PV-Anlagen und Windenergieanlagen geplant sind, werden die Stromkabel für die verschiedenen Produktionsanlagen, zusammengeführt. Der Netzanschluss der Windenergieanlagen auf dem Chroobach erfolgt ausschliesslich unterirdisch. Bis auf wenige Ausnahmen verlaufen die Kabeltrassee unter oder neben bestehenden Strassen. Dadurch wird der Einfluss auf die Umwelt und Landschaft weitgehend eliminiert.
Die Umwelt
Die Umwelt
Vögel und Fledermäuse
Windenergieanlagen können ein Hindernis für Vögel und Fledermäuse darstellen. Die vor Ort getätigten Studien und Beobachtungen haben ergeben, dass Vogelzüge im Normalfall durch die Talebene ziehen und Vögel den Hügelrücken in der Nord-Süd-Achse nur vereinzelt überfliegen. Die Vogelbewegungen gefährdeter Arten wie dem Rotmilan finden hauptsächlich über den Offenlandschaften und nicht über dem Wald statt. Um das Konfliktpotenzial in den genannten Ausnahmefällen weiter zu verringern, hat die Projektgemeinschaft Abschaltzeiten vor und während Zeiten hoher Vogel- und Fledermausaktivität beschlossen.
Bei der Standortwahl der Windenergieanlagen wurde darauf geachtet, dass Altbaumbestände weitgehend geschützt werden können. Zudem werden Horstbäume vor Baubeginn markiert und wo immer möglich vor Fällung geschützt.
Zusammenfassend halten die durchgeführten Untersuchungen und Abklärungen fest, dass sich die Windenergieanlagen nicht in einem Gebiet mit hohem Konfliktpotenzial für Vögel und Fledermäuse befinden. Gesetzliche Rahmenbedingungen werden eingehalten.
Weitere Infos zu Vögel.
Weitere Infos zu Fledermäusen.
Wild
Von einem Einfluss der Windenergieanlagen während des Betriebes auf Säugetiere (Wild, ohne Fledermäuse) ist nicht auszugehen, wie verschiedene Studien bei Windparks schlussfolgern. Nach einer Meidungszeit während der Bauphase kehren Wildtiere zurück.