Lokal produzierte Windenergie als Beitrag zur Stromversorgungssicherheit
Die Eidgenössische Elektrizitätskommission (ElCom) hat im Juni einen Bericht zur Versorgungssicherheit der Schweiz im Winterhalbjahr publiziert. Laut der unabhängigen staatlichen Regulierungsbehörde sind in der Schweiz hohe Stromimporte für die Wintermonate zu erwarten, was für den Fall ausbleibender Versorgungsalternativen hohe Risiken mit sich bringen würde.
Die nationale Regulierungsbehörde ElCom hebt den Mahnfinger bereits seit längerem. Grund dafür ist ein drohender Engpass in der Schweizer Stromversorgung im Winterhalbjahr von über 10 Terrawattstunden. Dies hätte hohe Stromimporte aus dem Ausland zur Folge, was erhebliche Risiken mit sich bringt. Diese teilen sich im aktuellen Bericht in mangenden Exportbereitschaft der Nachbarstaaten und der Transportverfügbarkeiten, sowie die Bedeutung des Stromabkommens und die Auswirkungen eines angemessenen Selbstversorgungsgrads.
Genau diese Selbstversorgung oder auch Autarkiegrad gefährdet die Stromversorgung in allen Lebensbereichen und schwächt die Position der Schweizer Stromwirtschaft.
Im Bericht rechnet die ElCom vor, dass in Deutschland circa 180 TWh aus Wind und Sonne produziert wurden, also ungefähr das Dreifache des Schweizer Stromverbrauchs in einem Jahr. Am Beispiel von Deutschland verdeutlich die ElCom für den Monat Januar die Lücken in der Stromproduktion, welche aus den Dunkelzeiten entsteht (siehe Grafik).
Quelle: ElCom
Zur Kompensation dieser Lücken werden Reservekraftwerke im Ausland benötigt. Für die Schweiz ist das wenig vorteilhaft, weil sie die Exportbereitschaft von Drittstaaten nicht verlangen kann. Da alle Nachbarstaaten auf erneuerbare Energieproduktion umstellen, rechnen diese nämlich gleichermassen mit verstärkten Importen im Winterhalbjahr.
Dazu kommen Limitationen aufgrund von innerschweizerischer Netzengpässen bei Stromimporten sowie unklare Aussichten auf zuverlässige Hochspannungsgleichstromleitungen vom Ausland in die Schweiz. Auch politische Einflussfaktoren dürfen hierbei nicht ausgeklammert werden. Langfristig wird sich die Importkapazität der Schweiz eher reduzieren aufgrund flussbasierter Marktkopplung nach Osten und langfristig nach Italien. Auch mittelfristig sind politische Einflüsse zu erwarten. So muss zwar EUweit 70% der Kapazität der einzelnen Netzelemente für den Export zur Verfügung stehen. Jedoch haben sich diverse Länder Ausnahmen bewilligen lassen. Kurzfristig können aufgrund der Handelspreisschwankungen Marktoptimierungen zu verringerter Importstromkapazität führen.
Der weitere Zubau von lokaler Windenergie bietet zusammen mit weiteren Windenergieprojekten eine Alternative, um die Stromversorgungslücken im Winterhalbjahr abzufedern und kann künftig einen wichtigen Beitrag leisten in der nationalen Energieversorgung im Zeitalter der erneuerbaren Energien. Die Nutzung von Windenergie am Chroobach leistet einen direkten Beitrag zum Ausbau der erneuerbaren Energien und damit zur Erfüllung der Energie- und Klimaziele von Bund und Kanton.
Weitere Informationen unter: www.elcom.admin.chwww.elcom.admin.chwww.elcom.admin.ch
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