Erkenntnisse zur Windaktie aus der Umfrage der Universität St.Gallen (HSG)
Bislang werden finanzielle Beteiligungsmöglichkeiten an erneuerbaren Energien in der Schweiz kaum wahrgenommen. Diese Lücke möchte die Projektgemeinschaft Chroobach Windenergie schliessen. Dafür arbeitet sie mit dem Team um Prof. Rolf Wüstenhagen von der Universität St.Gallen zusammen, welches bereits seit einiger Zeit Praxisbeispiele von Beteiligungsmodellen im Inland und dem nahen Ausland erforscht.
Im Rahmen seiner Masterarbeit «Keep it Local and Accessible» (zu Deutsch: «Halte es lokal und zugänglich») untersuchte Sandro Hersche, Studierender an der Universität St.Gallen, die ideale Gestaltung einer Windaktie. Über eine strukturierte Umfrage, die durch Interessierte an der Chroobach Windaktie ausgefüllt wurde, kam er zu folgenden Erkenntnissen:
- Für einen Grossteil der Befragten ist der Hauptbeweggrund für eine Investition mittels Windaktie, einen Beitrag zur Energiewende und dem Klimaschutz zu leisten (siehe Abbildung 1). Aber auch die Energieunabhängigkeit wird von den Studienteilnehmenden sehr hoch gewichtet.
- Es wird eine Aktienstückelung in möglichst kleine Aktien gewünscht, im Durschnitt zwischen 100 und 200 Franken Nennwert. Die Hürden für eine Beteiligung sollen also möglichst tief sein.
- Die gewünschte Maximalbeteiligungshöhe liegt bei 20'000 Franken. Dies ermöglicht theoretisch hohe Aktienbeteiligungen. In Kombination mit der tiefen gewünschten Stückelung kann gefolgert werden, dass von den Interessierten eine möglichst breite Partizipation erwünscht wird.
- Die Höhe der Investitionssumme für Kleinaktionäre ist jedoch nicht der entscheidendste Faktor. Wichtiger sind den Befragten die Aufteilung der Windaktien und die Aktienstückelung, zusammen mit dem Zeichnungsvorrang.
- Der Beteiligtenkreis soll möglichst regional abgesteckt sein im Sinne von «lokal geht vor»
- Werden die umliegenden Gemeinden als Mitaktionäre bevorzugt, kommt das bei der Mehrheit der Befragten gut an. Finanzielle und institutionelle Investierende sind hingegen weniger beliebt.
- Der Naturschutz hat im Durchschnitt mehr Priorität als die Wirtschaftlichkeit, wobei die gerechte Verteilung von Kosten und Nutzen als wichtig erachtet wird.
Abbildung 1 – Motive zur Investition in eine Windaktie
Abbildung 2 – Diagramm Gewichtung bei der Umsetzung
Die Projektgemeinschaft ist sehr erfreut darüber, wie viele Interessenten die Umfrage ausgefüllt haben, und dankt den Teilnehmenden sowie allen Beteiligten und dem Autor für ihren wertvollen Beitrag. Die Rücklaufquote war mit rund 27% anschaulich, wodurch sich die Relevanz des Themas und eine hohe Teilnahmefreudigkeit unter den Befragten gut ablesen lassen.
Der überwiegende Anteil der Teilnehmenden an der Umfrage stammte aus dem Kanton Schaffhausen. Was angesichts des Verteilerkreises der rund 380 Windaktieninteressierten nicht erstaunt.
Für die weitere Ausgestaltung der Windaktie ist die Projektgemeinschaft bestrebt, die vorliegenden Ergebnisse der Umfrage zu berücksichtigen.
Die Ergebnisse liegen in Form einer Masterarbeit vor, die den wissenschaftlichen Ansprüchen genügt.
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