Skip to main content


Aktuelles

Versorgungssicherheit durch lokale erneuerbare Energie

Die Versorgungssicherheit ist zurzeit in aller Munde. Neuste Berichte und die aktuelle geopolitische Situation legen unsere Abhängigkeit im Strom- und Gasbereich auf direkte und spürbare Art und Weise offen. Doch wie stellen wir uns der Herausforderung, die inländische Stromproduktion und somit das Funktionieren unserer Gesellschaft sicherzustellen? Die Antwort beinhaltet einen dezentralen, intelligenten Strom-Mix aus neuer erneuerbarer Energie. Der Einsatz von lokaler Windenergie trägt dazu bei.

20220303-WindkraftAnlage_2.6_Oehningen.jpg
Eigenes Bild: Blick auf Chroobach zwischen Ramsen und Hemishofen

Woher kommt unser Strom? Diese Frage hat sich seit dem Ausbruch des Ukrainekriegs und der Debatte rund um mögliche Gasboykotte und den damit verbundenen Auswirkungen auf die Stromversorgung akzentuiert. 

Dass unser Strom nicht einfach aus der Steckdose kommt, ist landläufig bekannt. Die genaue Herkunft unseres Stroms, mit dem wir unsere Herdplatte betreiben, unser E-Bike und Smartphone aufladen, ist jedoch meist nur schwer nachvollziehbar. Da die Schweiz an ein europäisches Stromversorgungsnetz mit internationalen Verträgen angeschlossen ist, wird Strom häufig zu unterschiedlichen Zeiten aus unterschiedlichen Quellen geliefert. Ein Blick in die verfügbare Statistik zeigt: im Jahr 2020 stammten rund 76% des gesamthaft verbrauchten Stroms in der Schweiz aus erneuerbaren Quellen. Wir sind gut dran, könnte man meinen.

Zunehmende Stromnachfrage bei geringeren Kapazitäten 

Doch der Schein trügt. Denn noch stammen knapp 20% des aktuellen inländischen Stromverbrauchs aus Kernkraftwerken. Mit dem Ausstieg aus der Kernenergie soll dieser Anteil reduziert und durch neue erneuerbare Energien (Wasser, Solar und Wind) ersetzt werden. Hinzu kommt, dass nachfrageseitig der Stromverbrauch gerade durch die fortschreitende Digitalisierung und die Elektromobilität zunehmen. Dass die Lücke grösser wird, zeigt auch das Bundesamt für Energie BFE mit ihren Energieperspektiven 2050+ eindrücklich auf. In der unteren Grafik ist ersichtlich, dass der Energieverbrauch in der Schweiz bis 2050 auf bis zu 80 TWh ansteigen wird. Dieser Anstieg erfordert zusammen mit der Abschaltung der Kernkraft (orange markiert) einen umfassenden Aufbau erneuerbarer Energien (grün schraffiert), welcher rasch stattfinden soll.

20220303-WindkraftAnlage_2.6_Oehningen.jpg

Die Krux mit dem Winterstrom
In den Wintermonaten verbrauchen wir besonders viel Strom. Genauer bis zu 20%-mal mehr als im Sommer (Bundesamt für Energie, BFE). Solar- und Wasserkraftanlagen produzieren in den Wintermonaten deutlich weniger Energie. Die entstehende Lücke wird aktuell mit fossilem oder importiertem Strom statt erneuerbarem Strom gedeckt. Auch in Schaffhausen wird in den Wintermonaten zu einem Grossteil importierter Strom verbraucht. Dazu kommt, dass die Preise auf den Strommärkten zurzeit stark ansteigen.

Dieser Umstand beäugt die Eidgenössische Elektrizitätskommission ElCom bereits seit geraumer Zeit kritisch. Sie fordert für eine unabhängigere Stromversorgung zusätzlichen Strom aus einheimischer Produktion, beispielsweise durch die Windenergie.

Lokal gewonnene Windenergie als Beitrag zur unabhängigen Stromversorgung
Das Projekt Chroobach Windenergie sieht den Bau von vier Windenergieanlagen am Chroobach vor und kann somit einen Beitrag zu leisten zur Gewinnung von regionaler erneuerbarer Energie. Mit einer erwarteten Jahresproduktion von 27- 30 Mio. kWh würden die Windenergieanlagen am Chroobach über 5% des kantonalen Strombedarfs decken. Dies entspräche einer Verdoppelung der aktuellen Produktion aus neuen erneuerbaren Energien. Die lokale Stromproduktion des Projekts Chroobach würde dazu führen, dass der obere Kantonsteil energietechnisch bilanziell autark wäre. Der obere Kantonsteil könnte somit entsprechend seinen eigenen Stromverbrauch mit lokal produziertem Strom decken. Besonders im Winterhalbjahr können Windenergieanlagen einen wichtigen Beitrag dazu leisten, diese Lücke mit erneuerbarer Energie zu füllen, denn sie produzieren in den Wintermonaten am meisten Strom. 

Quelle: BFE Energieperspektiven 2050

Weitere Beiträge zum Thema:
https://www.srf.ch/news/schweiz/versorgungssicherheit-ausbautempo-im-strombereich-nicht-ausreichend

 

  • Erstellt am .

Projektträger:

Impressum | Datenschutzerklärung

Kontakt:

Projektgemeinschaft Chroobach Windenergie  |  Freier Platz 10  |  CH-8200 Schaffhausen